01. Februar 2024, 16 ct – 18 Uhr

Hörsaal Fahnenbergplatz, Friedrichstr. 39

Dr. Uta Ulrich

Christian-Albrechts-Universität Kiel

Pflanzenschutzmittel in der Intensivlandwirtschaft: Quo vadis?

Pflanzenschutzmittel (PSM) sichern Ernteerträge, belasten aber terrestrische und aquatische Ökosysteme. Über Drift, Oberflächenabfluss, Entwässerungssysteme und Interaktion mit dem Grundwasser werden sie aus der Zielfläche ausgetragen und auf räumlicher und in zeitlicher Skala in der Landschaft verteilt. Neben den applizierten Pflanzenschutzmitteln werden auch deren Transformationsprodukte in allen Wasserkörpertypen gefunden.

Im Hinblick auf den Gewässerschutz steht die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, aquatische Systeme nach den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu schützen und ihre Wasserqualität zu verbessern. Dabei soll aber weiterhin eine rentable Landwirtschaft möglich sein. Außerdem hat die EU den Green Deal beschlossen, in dessen Rahmen der Einsatz von PSM bis 2030 um 50% reduziert werden soll. Auch in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für 2023-2027 wird versucht, Landwirtschaft in Europa ab 2023 ökologischer und nachhaltiger zu gestalten sowie verlässliche und stabile Rahmenbedingungen bis 2027 anzubieten. Der Klimawandel verschärft Probleme in der Landwirtschaft. Durch erhöhte Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster können die Verbreitung von Schädlingen/Krankheiten beeinflussen und damit den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln erhöhen. Gleichzeitig können Starkregenereignisse und Hochwassersituationen zu einem erhöhten Austrag von PSM führen.Der Vortrag zeigt die Herausforderungen der Landwirtschaft aus hydrologischer Sicht auf und stellt exemplarisch Möglichkeiten vor, wie die Belastung von Gewässern durch PSM verringert werden könnte.

Veranstaltet von den Professuren für Hydrologie, Umweltmeteorologie, Bodenökologie und Umwelthydrosysteme, Fakultät für Umwelt und natürliche Ressourcen der Universität Freiburg

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